Kürzlich haben Forschende von Bristol Myers Squibb Experimente im Weltraum durchgeführt. Diese Arbeiten wurden maßgeblich von Frauen geprägt, deren Geschichten wir hier erzählen. Sie stehen stellvertretend für die zunehmende Zahl von Kolleginnen in naturwissenschaftlichen Berufen - ein Trend zu mehr Diversität, der bei Bristol Myers Squibb gezielt gefördert wird.
The Sky's (not) the limit - Frauen in der Forschung
Zu sagen, Christina Cuttitta sei aufgeregt gewesen, als man ihr anbot, an Experimenten zu arbeiten, die zur Internationalen Raumstation (ISS) transportiert werden, wäre eine glatte Untertreibung. „Man wird nicht jeden Tag gefragt, ob man an einem Projekt teilnehmen möchte, das nicht auf der Erde stattfindet.“ Sie gehört zu einem Forschungsteam, das daran arbeitet, in der Schwerelosigkeit des Weltalls die idealen Bedingungen für die Entstehung hochwertiger Protein-Kristalle zu ermitteln. Ziel ist ein besseres Verständnis der Strukturen, was zu effizienteren Herstellungsprozessen für Therapeutika führen und sich positiv auf die Behandlungsmöglichkeiten für viele Patient:innen auswirken könnte.
Die aktuelle Mission ist bereits die zweite ihrer Art: Schon 2020 war das Team dabei, als die Experimente vom John F. Kennedy Space Center in Florida zur ISS abhoben, um dort von den Astronaut:innen durchgeführt zu werden. Damals war Christina Cuttitta noch die einzige Frau im Team, heute sind neben ihr auch Tamar Rosenbaum und Barbra Pagarigan daran beteiligt. Die Zusammensetzung des Teams ist nicht nur ein Beweis für die langsamen, aber kontinuierlichen Fortschritte bei der Geschlechterparität in MINT-Berufen (Mint steht dabei für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), sondern auch für das Engagement von Bristol Myers Squibb für mehr Vielfalt im Interesse der Wissenschaft.
Christina Cuttitta, Senior Associate Scientist, Molecular Structure and Design, Small Molecule Drug Discovery
Im Jahr 2020 beobachtete Christina Cuttitta von ihrem Wohnzimmer aus, wie die Rakete mit den Forschungsarbeiten ihres Teams in den Weltraum startete. Das restliche Team befand sich vor Ort in Florida. Doch Cuttitta hatte einen Grund, zu Hause zu bleiben: Sie war im neunten Monat schwanger und erwartete ihr erstes Kind. „Ich war natürlich etwas traurig, dass ich den Start nicht an der Seite meines Teams, sondern nur im Livestream miterleben konnte“, erzählt sie. „Aber was für mich in diesem Moment zählte, war, dass ich als Mutter eines Tages meiner Tochter erzählen kann, dass ich Teil eines Forschungsprojekts im All war und wie sich meine Arbeit auf die Mission ausgewirkt hat.“
Obwohl sie erneut schwanger ist, konnte Christina Cuttitta dieses Mal dem Start live beiwohnen. Mütterlicherseits ist sie die erste weibliche Hochschulabsolventin der Familieund ähnlich wie das Abzeichen, das unsere Forschenden für die NASA-Mission erhalten haben, erfüllt sie das mit Stolz. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Biologie absolvierte sie ein Aufbaustudium in Neurowissenschaften und nahm ein kurzes Stipendium im Bereich Proteinkristallografie an, das sie sch ließlich zu Bristol Myers Squibb führte.
Was sie im Jahr 2018 zunächst an dem Unternehmen reizte, war die langjährige Beschäftigung ihrer künftigen Teammitglieder sowie die weiblichen Führungskräfte. „Als ich erfuhr, dass meine zwei Vorgesetzten weiblich sein würden, sprach das sehr für die integrative Kultur des Unternehmens und die Möglichkeiten, die sich mir als junge Wissenschaftlerin dadurch bieten würden. Die 'gläserne Decke' für Frauen war bereits durchbrochen.“
Nur wenige Jahre nach ihrem Einstieg wurde Christina Cuttitta für das Weltraumprojekt ausgewählt. Ihre Antwort ließ nicht lange auf sich warten – sie sagte sofort zu. „Ich fand das Projekt äußerst inspirierend, und dass ich als junge Wissenschaftlerin hinzugezogen wurde, um mein Fachwissen einzubringen, war unglaublich – und sicherlich ein Höhepunkt in meiner Karriere“, erklärt sie. „Darüber hinaus hoffe ich, dass meine Tochter und andere junge Frauen eines Tages auf meinen Werdegang im MINT-Bereich blicken und sich sagen: ‚Das könnte ich auch machen.‘“ Aktuell freuen Christina Cuttitta und ihr Mann sich auf die Geburt ihres Sohnes, die für diesen Juli ansteht.
Barbra Pagarigan, Senior Scientist, Proteinhomöostase, Strukturbiologie
Für Barbra „Bee“ Pagarigan ist das Labor eine Art Spielplatz, auf dem sie sich ausleben kann: „Sowohl die Leute aber auch die Geräte, mit denen man arbeitet, und natürlich die Proteinkristalle selbst sind wirklich beeindruckend“, so Pagarigan. „Ein Job wie kein anderer.“
Auch privat mag Barbra Pagarigan es gern aktiv: Nach einer eigenen Hütte in den Bergen Südkaliforniens baut sie sich momentan ein Tiny House in San Diego. Sie betreibt Gewichtheben und wandert gern, hat zudem viele Jahre auf dem Fußballplatz verbracht. Im Labor in San Diego sind ihre Mannschaftskameraden vor allem Roboter. Sie helfen ihr, jede Woche wortwörtlich Tausende von Experimenten durchzuführen, um die Kristallisation einer Handvoll von Proteinen zu steuern.
Barbra Pagarigan, die 2019 mit der Übernahme von Celgene zu Bristol Myers Squibb kam, arbeitet seit über 20 Jahren im Bereich der Kristallisation und ist seit über 30 Jahren in der Biotechnologie tätig. Dabei hatte sie einen starken persönlichen Antrieb, eine Karriere in der Wissenschaft einzuschlagen: Als sie noch auf dem College war, verlor sie ihre Mutter an Krebs. Diese Motivation hat sie während ihrer gesamten Laufbahn angetrieben. Als erfahrene Forscherin ermutigt sie nun jüngere Wissenschaftlerinnen dazu, sich auf das zu besinnen, was sie wirklich antreibt, anstatt auf das, was möglicherweise von ihnen erwartet wird.
„Ich sehe immer noch jüngere Frauen, die zögern, ihre Meinung zu äußern, die ihre Rolle infrage stellen, oder nicht nach einer Beförderung fragen“, erklärt sie. „Ich wünsche mir, dass wir eine Welt schaffen, in der sie so sein können, wie sie wirklich sind.“ Bristol Myers Squibb nimmt dabei weiterhin eine Vorreiterrolle ein, sagt sie. Für sie gibt es als Frau in naturwissenschaftlichen Berufen keine Hürden.
Barbra Pagarigan erklärt, dass sie schon als Kind nicht anders konnte, als sie selbst zu sein. Während ihrer Schulzeit in Tiffin, Ohio, schloss sie sich einem reinen Jungen-Fußballteam an. Sie belegte auch als erstes Mädchen einen Kurs in Industriekunst, anstatt wie sonst üblich Hauswirtschaft. „Ich wollte einfach das tun, was mich ausmacht“, erklärt sie. „Es ging mir nicht darum, Stereotypen zu überwinden oder Stellung zu beziehen. Ich wusste einfach ganz genau, dass ich das machen wollte. Natürlich gab es Hindernisse, aber es war mir wichtig, mir selbst treu zu bleiben.“
Tamar Rosenbaum, Associate Scientific Director, Materialwissenschaften und -technik.
In der Schule hatte Tamar Rosenbaum viel Spaß am naturwissenschaftlichen Unterricht. Sie gibt jedoch zu, dass ihre Vorstellung von Naturwissenschaften vom Bild des einsamen Wissenschaftlers geprägt war, der Tag und Nacht im Labor verbringt. „Das ist eine völlig falsche Vorstellung“, sagt sie heute und ist selbst der beste Beweis dafür. Natürlich verbringt sie Zeit im Labor, beispielsweise um kristallisierte Proteine zu analysieren. Doch zu Hause ist sie auch Mutter von neun Kindern im Alter von 3 bis 17 Jahren, darunter auch ein Zwillingspaar.
Natürlich erfordert das ein gewisses Maß an Organisation und Zeitmanagement genauso wie das Engagement ihres Mannes und der älteren Kinder. „Wenn man aber organisiert ist, seine Prioritäten kennt und weiß, was man erreichen will, dann funktioniert das schon.“ Auch die größere Flexibilität seit der Pandemie hat dabei geholfen, sagt Tamar Rosenbaum. Beispielsweise kann sie morgens von zu Hause an Besprechungen teilnehmen, während sich die Kinder für die Schule fertig machen.
In ihren über zehn Jahren bei Bristol Myers Squibb hat sie miterlebt, wie sich das Unternehmen für die Geschlechtervielfalt einsetzt: „Unter anderem wird sehr darauf geachtet, dass Frauen in Führungspositionen vertreten sind“, sagt sie. „Diese Botschaft überträgt sich auf das ganze Unternehmen und prägt die gesamte Kultur.“ Sie beschreibt einen Arbeitsplatz, an dem Mitarbeitende bestärkt werden – einen Ort, an dem sie mit vielen anderen Wissenschaftlerinnen wie Cuttitta und Pagarigan zusammenarbeiten kann, und an dem sie sich als Frau nie übersehen oder übergangen fühlt. In einem solchen Umfeld kann sie sich vollkommen auf die Wissenschaft konzentrieren.
„Ich liebe es, ein Verständnis für die Welt zu entwickeln und dieses dann zu nutzen, um ein bestehendes Problem auf praktische Art und Weise zu lösen“, sagt Tamar Rosenbaum. Sie ist stolz darauf, ihren Kindern vorleben und zeigen zu können, was für sie möglich ist. Eines Tages kam einer ihrer Söhne von der Schule nach Hause und fragte sie, ob sie wirklich Wissenschaftlerin sei. Ein Klassenmitglied hätte ihm gesagt, dass seine Mutter keine Wissenschaftlerin sein könne und dass „Wissenschaftlerin“ kein richtiger Beruf sei. Sie entgegnete: „Es ist sehr wohl ein Beruf, und sag ihnen, dass jede Person diesen Beruf ausüben kann.“