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Pressemitteilung

Die Nationale Pharmastrategie mutig und schnell umsetzen, Innovationsbremsen lockern

Corporate News

03/06/24

München, 03. Juni 2024. Die forschenden Arzneimittelhersteller Bristol Myers Squibb und MSD Sharp & Dohme GmbH haben in einem gemeinsamen Pressegespräch dazu aufgerufen, die im Dezember 2023 verabschiedete Nationale Pharmastrategie zügig und umfassend umzusetzen, um den Forschungsstandort Deutschland zu stärken. Konkret fordern sie, Innovationshürden bei der Nutzenbewertung innovativer Arzneimittel abzubauen, insbesondere mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz entstandene Widersprüche zu korrigieren und fit für die Zukunft zu machen.

Die beiden US-Unternehmen, die ihren Deutschland-Sitz in München haben, begrüßen die Initiative der Bundesregierung. In der Pharmastrategie wird die Arzneimittelbranche als eine „Schlüsselindustrie “ identifiziert, die die Regierung mit entsprechenden Rahmenbedingungen unterstützen will. Dort heißt es: „Arzneimittel sind unabdingbar für die Gesundheit der Menschen und wesentlicher Faktor des medizinischen Fortschritts. Die pharmazeutische Industrie ist ein Schlüsselsektor und eine Leitindustrie der deutschen Volkswirtschaft. Eine langfristig starke pharmazeutische Industrie ist für die Gesundheitsversorgung und den Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung.“

„Die forschende Pharmaindustrie ist eine der innovativsten Branchen: 15 Prozent des Umsatzes werden wieder in Forschung und Entwicklung investiert. Bei MSD sind es sogar mindestens 25 Prozent jährlich. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten, aber auch die Wirtschaft“, sagt Kevin Peters, Senior Vice President und Managing Director von MSD in Deutschland.

Sein Kollege Neil Archer, Geschäftsführer von Bristol Myers Squibb, betont: „Gerade in den aktuellen Zeiten der wirtschaftlichen Schwäche einiger Industriezweige und der geopolitischen Herausforderungen ist eine Branche wie Pharma wichtig für die Zukunft. Eine starke Pharmaindustrie ist genau das, was der Standort jetzt braucht.“

Kevin Peters: „Deutschland muss die richtigen Anreize für Innovation setzen“

Beide Geschäftsführer sind überzeugt: Die Pharmastrategie kann nur greifen, wenn sich die Erstattungsbedingungen für Arzneimittel an dem Innovationsgrad der entwickelten Präparate orientieren. „Die Entwicklung eines neuen Medikaments dauert im Schnitt 13 Jahre. Es ist deshalb entscheidend, dass es verlässliche und attraktive Rahmenbedingungen im Gesundheitssystem gibt. Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) bedeutete einen Bruch mit der bewährten nutzenbasierten Preisfindung und untergräbt die für Pharmaunternehmen essenzielle Planbarkeit. erklärte Kevin Peters, MSD. „Maßnahmen wie der eingeführte Kombinationsabschlag oder die veränderten AMNOG-Leitplanken, bremsen die Entwicklung der Medikamente von morgen. Damit wird sich die bisher hervorragende Versorgung von Patientinnen und Patienten und ihr schneller Zugang zu neuen Therapien in Deutschland nicht nur kurzfristig, sondern langfristig verschlechtern.“ Peters wies darauf hin, dass die Pharmastrategie die Schaffung eines stabilen Marktumfelds bisher außer Acht ließe. „Innovation braucht einen Rahmen. Und dieser muss vor allem die Patientinnen und Patienten im Fokus haben. Wie können die immer stärker individualisierteren, Therapien schnell zugänglich gemacht werden?“

Neil Archer: „AMNOG fortentwickeln, um die Nutzenbewertung neuartiger Therapien adäquat abzubilden“

Eng damit verknüpft ist die Fortentwicklung des Arzneimittelmarktneuordungsgesetzes (AMNOG), das seit 2011 die Bewertung und Erstattung von neu zugelassenen Medikamenten regelt. Ein Arzneimittel wird seitdem direkt nach Zulassung einem minutiösen Verfahren unterzogen, in dem es seinen Zusatznutzen gegenüber bestehenden Therapien belegen muss – was dann die Grundlage für die Verhandlungen mit den Krankenkassen über den Erstattungspreis ist. „Das AMNOG ist in die Jahre gekommen: Wir wachsen zunehmend in die Zeit der personalisierten, individuell auf Patient:innen zugeschnittenen Medizin hinein. Gen- und Zelltherapien verändern die Medizin. Deshalb muss sich auch das AMNOG dringend weiterentwickeln, weil es mit den Methoden von gestern die Innovationen von heute und morgen nicht zu erkennen vermag und deshalb auch keinen Zusatznutzen neuartiger Therapien sieht“, so Neil Archer, Bristol Myers Squibb.

Die beiden Unternehmen haben zusammen mit ihrem Verband vfa das Positionspapier „AMNOG 2025“ entwickelt. Es enthält konkrete Vorschläge, um das Verfahren fit für die Zukunft zu machen. „Die bereits für das Jahr 2025 anstehende Einführung einer europäischen Studiendatenauswertung (EU-HTA) ist eine wichtige Gelegenheit, hier die notwendigen Aktualisierungen in der deutschen Nutzenbewertung vorzunehmen und die Unternehmen vor bürokratischen Doppelaufwänden zu schützen”, ergänzt Archer.

Bei der Vorstellung der Gesundheitspolitischen Forderung für die verbleibende Legislaturperiode sagt Kevin Peters: „Das AMNOG und das GKV-FinStG sind in ihrer jetzigen Form entscheidende Innovationshürden.“ Deutschland, so Neil Archer, sei immer noch ein hervorragender Standort für Spitzenforschung von Weltniveau. „Schon das Ergebnis der parlamentarischen Beratungen zum Medizinforschungsgesetz wird einen deutlichen Hinweis geben, ob die Chancen, die sich durch die Nationale Pharmastrategie für den Standort ergeben, auch genutzt werden können.“

Forderungen an die gesundheitspolitische Agenda

Im Rahmen des Pressegesprächs haben die Unternehmen ihre gemeinsamen Forderungen an die Gesundheitspolitik vorgestellt. Hier im Wortlaut:

„Die forschenden Unternehmen Bristol Myers Squibb und MSD begrüßen die Nationale Pharmastrategie und die ersten Gesetze und Gesetzesinitiativen zu ihrer Umsetzung. Als Schlüsselindustrie des 21. Jahrhunderts steht die forschende Pharmaindustrie für Gesundheit, Innovation und gesellschaftlichen Wohlstand.

Die Strategie wird allerdings nur greifen, wenn die Erstattungsbedingungen für Arzneimittel ihrem Innovationsgrad entsprechen. Mit den Einnahmen von heute finanzieren forschende Unternehmen die Medizin von morgen. Mit ihren langen Entwicklungszyklen sind sie auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen.

Die bereits beschlossenen Gesetze müssen mutig und schnell umgesetzt werden: Das gilt insbesondere für die Digitalgesetze und das Medizinforschungsgesetz. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, Verfahren und Prozesse durch entschiedenen Abbau von Bürokratie nachhaltig zu entschlacken.

Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz mit seinen innovationsfeindlichen Regelungen muss korrigiert und das Nutzenbewertungsverfahren AMNOG fit für die Zukunft gemacht werden. In ihrer jetzigen Form sind sie entscheidende Innovationshürden.

Deutschland ist immer noch ein hervorragender Standort für Spitzenforschung von Weltniveau. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Chancen, die sich durch die Nationale Pharmastrategie für den Standort ergeben, auch genutzt werden können.“

Über Bristol Myers Squibb

Bristol Myers Squibb ist ein weltweit tätiges BioPharma-Unternehmen, das sich die Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung innovativer Medikamente zur Aufgabe gemacht hat, die Patienten dabei helfen, schwere Erkrankungen zu überwinden. Weiterführende Informationen unter bms.com/de, X, LinkedIn, YouTube und Instagram.

Über MSD

MSD, in den USA und Kanada bekannt als Merck & Co., Inc., Rahway, NJ, USA, steht seit über 130 Jahren für Fortschritt durch die Entwicklung wichtiger neuer Medikamente und Impfstoffe. Das Unternehmen entwickelt innovative Gesundheitslösungen und Wirkstoffe, die die Prävention und Behandlung von Krankheiten bei Menschen und Tieren weiter verbessern. Für weitere Informationen besuchen Sie www.msd.de, LinkedIn oder YouTube.

Pressekontakt

Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA
Eszter Viragh
Arnulfstraße 29
80636 München
Tel.: +49 151 1255 1731
Mail: ca-germany@bms.com

MSD Sharp & Dohme GmbH
Dr. Kathrin Schwabe
Levelingstr. 4a
81673 München
Tel.: +49 173 3261 654
Mail: Kathrin.schwabe@msd.de